Durchschnittlich misst ein Diabetiker der sich Insulin spritzt ca. vier bis sieben mal pro Tag seinen Blutzucker. Eine schmerzfreie Blutzuckermessung ohne Stechen ist bei vielen Betroffenen sehr willkommen.

Moderne digitale Messgeräte messen den Zuckergehalt im Blut ohne Blutverlust und permanentes, lästiges Stechen. Was unterscheidet die Messverfahren? Dies und vieles mehr was dich interessieren könnte findest du hier im Anschluss.




Das Wichtigste in Kürze

  • Blutzuckermessgeräte sind kleine elektrische Apparate mit denen der Glukosespiegel im Blut kontrolliert werden kann.
  • Grundsätzlich unterscheidet man drei verschiedene technische Möglichkeiten der Blutzuckermessung. Die invasive Blutzuckermessung (mit Stechen), die nicht-invasive (kein Stechen, kein Sensor Implantat) und ein intelligentes/kontinuierliches Messsystem (mit Sensor Implantat).
  • Alle drei Systeme haben Vor- und Nachteile. Sie unterscheiden sich in Tragekomfort, Messgenauigkeit, Bedienungsfreundlichkeit, Preis und Kosten.

Was bedeutet Blutzucker messen ohne stechen?

Es gibt verschiedene Methoden den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren.

Eine Methode den Blutzucker zu messen ohne zu stechen ist die Messung mit dem CGM- System (Continuous Glucose Monitoring).

FGM (Flash Glucose Monitoring System) ist ein weiteres System den Blutzucker zu kontrollieren ohne zu stechen.

Durchschnittlich messen Diabetiker ihren Blutzuckerspiegel vier bis sieben Mal am Tag. (Bildquelle: pixabay.com / TesaPhotography)

Bei beiden Methoden wird nicht direkt der Blutzuckerspiegel, sondern der Gewebezucker im Unterhautfettgewebe gemessen. Beide Abkürzungen stehen für eine kontinuierliche Glukosemessung ohne Blut, bzw. stechen.

Unterschiede:

CGM Methode

  • Der Blutzucker wird anhand des Gewebezuckers per Sensor im Unterfettgewebe kontinuierlich in engen Zeitabständen gemessen.
  • Der Blutzuckerspiegel wird damit rund um die Uhr überwacht, bei Entgleisungen warnt das System per Signalton.

FGM Methode

  • Der Blutzucker wird anhand des Gewebezuckers per Sensor im Unterfettgewebe kontinuierlich in engen Zeitabständen gemessen.
  • Daten werden nicht automatisch übertragen. Einfaches Ablesen per Lesegerät oder Smartphone. Kein Signalton bei Abweichungen.

Hintergründe: Was du über Blutzucker messen ohne stechen wissen solltest

Gerade z.B. Kleinkinder der Diabetes Form des Typ 1 (Bauchspeicheldrüse produziert so gut wie kein Insulin) müssen täglich Insulin spritzen.

Dafür muss zur  Kontrolle des Blutzuckers bis zu 8 mal gestochen werden. Und das ein Leben lang. Die Erfindung der Messung ohne Stechen ist eine immense Verbesserung der Lebensqualität für kleine und große Patienten.

Warum ist die Blutzuckerselbstkontrolle so wichtig?

Durch die Selbstkontrolle zu Hause oder unterwegs kann der Diabetespatient lebensgefährliche Über- oder Unterzucker-Zustände vermeiden.

Die dadurch erhobenen Daten helfen zudem eine Insulintherapie genau auf ihn abzustimmen. Die Ergebnisse der Messung können in einem Diabetiker Tagebuch oder heute oft digital (z.B. mit Hilfe einer App) dokumentiert werden.

Mithilfe moderner Medizin und neuen Messmethoden wird Diabetikern das alltägliche Leben sehr erleichtert. (Bildquelle: pixabay.com / stevepb)

Daraus kann der behandelnde Arzt viele wertvolle Daten lesen die für eine genaue Insulineinstellung wichtig sind. Sie zeigt Schwankungen im Tagesablauf und ermöglicht z.B. Insulin Anpassungen beim Sport oder in Krankheitssituationen. Insgesamt lässt sich damit der Diabetes Verlauf kontrollieren und bewerten.

Ein großer Vorteil einer digitalen Dokumentation ist u.a. das sie direkt an den Arzt gesendet werden können.

Wie funktioniert das Blutzucker messen ohne stechen?

Neben der herkömmlichen invasiven Blutzuckermessung (mit Blutabnahme durch Stechen) stehen heute zunehmend digitale Messgeräte ohne Blutabnahme im Fokus (CGM und FGM). Sie gehören zu den kontinuierlichen Messsystemen ohne stechen.

Abgrenzung/Beschreibung:

Kontinuierliche/Intelligente (BZM)

  • Mit dem kontinuierlichen System werden laufend und automatisch deine Zuckerwerte per Scan gemessen und dann gespeichert.
  • Es wird die Zuckerkonzentration in der Gewebeflüssigkeit im Unterfettgewebe gemessen.
  • Ein Sensor Implantat ist notwendig, Blutzuckermessung ohne Stechen möglich.

Nicht-invasive Blutzuckermessung (BZM)

  • Diese BZM Geräte messen den Blutzucker über die Haut (transdermal)., Messgrundlage ist die Feuchtigkeit auf der Haut. In diesem Schweiß sind Stoffe wie Urea, Hämoglobin, Eiweiß und Wasser enthalten. Anhand der Konzentration dieser Stoffe kann der Blutzuckerwert ermittelt werden.
  • Die Messung erfolgt mit Hilfe eines Lasers, indem man Licht auf die Haut strahlt. Die Eigenschaften des zurück gestrahlten Lichtes können gemessen werden. Und somit die sich im Blut befindlichen Glucosemoleküle (Blutzucker).
  • Messung ohne Blutabnahme und Sensor Implantate.

Was sind die Vorteile von Blutzuckermessgeräten ohne stechen?

Das ständige stechen ist lästig und mitunter führt es zu Entzündungen oder Verhornung der Haut. Wer schmerzempfindlich ist für den sind Blutzuckermessgeräte (ohne stechen) die perfekte technische Erfindung.

Die größten Vorteile von “Messen ohne Stechen”:

  • schmerzfrei
  • diskret
  • keine Blutabnahme
  • sehr gut geeignet für unterwegs
  • komfortable Datenübertragung
  • je nach Gerät – durchgängige Messung

Arbeiten diese Blutzuckermessgeräte in Tests zuverlässig?

Die zuverlässige Messgenauigkeit ist sicher eines der zentralen Kriterien.

Davon hängt ab ob die Ergebnisse auf deinem Display den tatsächlichen Blutzuckerwerten entsprechen. Seit 2016 dürfen nur noch Blutzuckermessgeräte verkauft werden die dem internationalen Standard (ISO 15197) entsprechen.

Darin sind die Abweichungen bei Messungen genau definiert. Der Toleranzbereich liegt bei plus/minus 15 Prozent vom eigentlichen Wert. Bei invasiven Geräten ist das der Fall. Sie gelten somit als recht sicher.

Bei nicht-invasiven Geräten die über Schweiß oder Zwischenzellflüssigkeit messen, liegen die Messabweichungen noch oft über 30 Prozent und damit wesentlich höher.

Frage deinen Arzt welche Messmethode für dich in Frage kommt.

Wie viel kostet ein Gerät zum Blutzucker messen ohne stechen?

Die Preise hängen u.a. von den Funktionen und von der Marke ab. Konventionelle invasive Geräte findest du schon zwischen 10 und 80 Euro. Nicht-invasive Geräte (ohne Stechen) zur Messung deines Blutzuckers sind um einiges teurer.

Vergleiche und prüfe welches ggf. von deiner Krankenkasse ganz oder teilweise übernommen werden. Der Einstiegspreis für z.B. ein Starter Set von Freestyle Libre von Abbott erhälst du z.B. für ca. 170 Euro.

Neben den Gerätekosten musst du immer auch die Nebenkosten z.B. für neue Sensoren einkalkulieren. Beim genannten Beispiel des FGM von Freestyle sind daß 60 Euro pro Sensor. Wenn du diesen alle 14 Tage austauschen musst sind das nochmal 120 Euro pro Monat.

Daneben gibt es den Eversense XL von Roche (Accu chek). Detaillierte Preisangaben für Selbstzahler musst du dort direkt anfragen oder wende dich an deine Krankenkasse. Um einen umfangreichen Preis-Leistungsvergleich durchzuführen eignen sich die Homepages der entsprechenden Herstellern bzw. Onlineshops.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für solche Blutzuckermessgeräte?

Grundsätzlich haben Patienten einer gesetzlichen Krankenkasse den Anspruch auf Kostenübernahme notwendiger Hilfsmittel die vom Arzt verordnet werden. Das gilt im Fall von Diabetes für das Gerät und die Verbrauchsmaterialien.

In vielen Fällen ist jedoch eine Selbstbeteiligung vorgesehen. Da die meisten Kassen mit Vertragsunternehmen arbeiten solltet du dich vor dem Kauf mit deiner Kasse in Verbindung setzen. Natürlich kannst du auch jederzeit ein Gerät auf eigene Kosten bestellen.

Verbindliche Informationen welche Kasse was übernimmt findest du hierzu beim “gkv Spitzenverband für Hilfsmittel”.

Was tun gegen Angst vor Nadeln: Blutzucker messen ohne stechen

Dank neuer Technik kann heute ein Diabetesmanagement ohne Blutentnahme erfolgen. Das ist ein großer Vorteil für alle die sich vor dem stechen fürchten.

Welche Neuheiten zum Blutzucker messen ohne stechen gibt es?

Zu den modernen nicht-invasive Blutzuckermessgeräte zählen Geräte, die kein Blut bzw. keine Sensor Implantate voraussetzen.

Die zwei bekanntesten Methoden zur Blutzuckermessung ohne zu stechen (aber mit Sensor) gehören zu den kontinuierlichen Messverfahren:

  • die kontinuierliche Glukose Überwachung (CGM, Continuous Glucose Monitoring)
  • sowie die Flash Glucose Monitoring (FGM) Methode. Auch “Pfeil-Methode” genannt.

Die kontinuierliche Messung am Beispiel der CGM-Methode:

Technik/Anwendung CGM

Zur Glukosemessung wird ein feiner Sensor (Platinelektrode)  in das Unterhautfettgewebe transplantiert. Der ist mit einem Sender verbunden und auf der Haut (z.B. Arm, Bauch) aufgeklebt.

Dieser Sender funkt ständig an ein Empfangsgerät der die Messwerte aufzeichnet. Der Sensor misst den Blutzucker über die Gewebeflüssigkeit. Das System muss alle 12 Stunden kalibriert (dokumentieren der Messabweichung) werden.

Der Sensor muss je nach Gerät alle 7 Tage getauscht werden. (Es gibt inzwischen ganz neue Geräte auf dem Markt die versprechen eine wesentliche längere Verweildauer des Sensors).

Eignung

Die CGM Methode eignet sich insbesondere um hypoglykämische (“Unterzucker”) oder hyperglykämische (Überzucker) Zustände zu entdecken und damit eine bessere medikamentöse Einstellung (Insulindosis) des Patienten zu gewährleisten. Sie eignet sich insbesondere als begleitende Messung zur konventionellen Blutzuckermessung.

Blutzucker messen ohne stechen per Flash-Glukose-Messung

Diese Methode misst kontinuierlich den Glukosewert und zeigt den Werteverlauf an Hand eines Pfeiles (Flash) an. Sie funktioniert wie folgt:

Die kontinuierliche Messung: FGM-Methode

Technik/Anwendung FGM

Zur Glukosemessung wird ein feiner Sensorgehäuse als Patch angebracht. Daraus ragt ein Messfühler der in das Unterhautfettgewebe auf der Rückseite des Oberarms eingeführt wird.

Der Fühler misst minütlich den Zuckerwert den über die Zwischenzellflüssigkeit. Die Daten werden auf einem Mikrochip gespeichert, das Ablesen erfolgt per Scan.

Dabei liest das Lesegerät den aktuellen Glukosespiegel über den Sensor ab. Die Ablesung ist auch durch die Kleidung möglich. Der aktuelle Wert wird per Pfeil (Flash) dargestellt, er zeigt an ob er  sich z.B. nach oben oder unten entwickelt.

Eine separate Kalibrierung ist nicht notwendig, der Sensor muss alle 14 Tage getauscht werden.

Eignung

Das Gerät verfügt über keinen Signalton. Bei geregeltem Tagesablauf und guter ernährungstechnischer Einstellung eignet sich diese FGM jedoch gut, auch, wenn du kein Technik Fan bist. Die Ergebnisse sind mittels Pfeil gut abzulesen und du benötigst kein Blut zur Kalibrierung des Systems.

Blutzucker messen ohne stechen per sensorischer Zuckermessung

Eine sensorische Zuckermessung erfolgt entweder über einen implantierten Sensor oder oder nicht-invasive Methoden wie optische oder transdermale Technologien hier ist keine Blutabnahme oder ein Sensor Implantat notwendig.

Transdermale sensorische Blutzuckermessgeräte messen die Blutzuckerwerte durch die Haut. Dies erfolgt über die Konzentration des Schweißes oder geeigneter Stoffe über die Hautoberfläche.

Ein stechen ist somit nicht nötig. Diese Stoffe setzen sich zusammen aus:

  • Urea
  • Eiweiß
  • Hämoglobin (roter Blutfarbstoff)
  • Wasser

Blutzucker messen ohne stechen per Implantat

Über ein Implantat ist der Diabetiker vom lästigen stechen zur Überprüfung seines Blutzuckerspiegels befreit. Er muss lediglich einen Sensor mit Hilfe eines Applikators (Patch) z.B. am Oberarm anbringen.

Dazu wird ein feiner Fühler ins Unterhautfettgewebe platziert. Dieser misst dort kontinuierlich die Glukosekonzentration im Zwischenzellraum. Diese Messwerte werden im Sensor bis zu acht Stunden gespeichert.

Mit einem Lesegerät kannst du die Werte auslesen. Zum Abrufen der Daten musst du lediglich das Gerät über den Sensor halten. Das ist auch durch die Kleidung möglich.

Blutzucker messen ohne stechen per Armbanduhr

Seit einigen Jahren wird daran geforscht den Blutzuckerwert ohne Blutentnahme über eine Armbanduhr zu bestimmen.

Die Uhr erzeugt ein elektromagnetisches Feld und soll so Veränderungen in der Leitfähigkeit des Blutes im Gewebe messen. Hierzu forscht z.B. Apple seit einigen Jahren. Es gibt jedoch noch keine verlässlichen Modelle.

Es gibt bereits Armbanduhren oder Armbände,r die vibrieren oder einen Warnton abgeben bei z.B. Unterzucker. Sie können andere Messmethoden unterstützen aber bisher noch nicht ersetzen.

Blutzucker messen ohne stechen weitere Trends

Neben den oben beschriebenen Methoden wird ständig an neuen Systemen und Alternativen zur Blutzuckermessung geforscht:

Beispiele:

  • Messung mit Hilfe von Kontaktlinsen. Ein Sensor inklusive Chip wird in die Kontaktlinse implantiert und stellt den Glukosegehalt über die Tränenflüssigkeit fest (Kooperation: Novartis & Google) allerdings nicht für Diabetes Typ 1 geeignet.
  • Die Laser- und Mikrophon-Technik ist ein möglicher Trend. Ein Infrarot-Laser sendet Energie die dann von der Glukose aufgenommen wird. Diese Energie lässt sich dann als akustisches Signal umwandeln und auswerten.
  • Gluco Sense, wurde an der University of Leeds (GB) entwickelt. Die Blutzuckermessung wird per Lasergerät durchgeführt. Der Blutzucker wird mittels Finger-Auflegen und Lasergerät gemessen. Ganz ohne Blutverlust.
  • Von unterschiedlichen Firmen und Wissenschaftler wird an der Verbesserung eines Pflasters zur Messung von Blutzucker gearbeitet. Angeblich soll ein Pflaster 24 Stunden halten und gute Messergebnisse liefern.

Hier gilt es abzuwarten welcher Trend sich künftig durchsetzen wird.

Welche bekannten Hersteller von Blutzuckermessgeräten gibt es?

Du findest Geräte von unterschiedlichen Herstellern.

Die bekanntesten Hersteller von Messgeräten der neueren Generation die ohne Blut und stechen auskommen sind:

  • Roche mit Eversense XL
  • Abbott mit FreeStyle

Sie bieten unterschiedliche Produkte an. Hier lohnt sich ein Blick auf die Website.

Abbott hat z.B. mit  “FreeStyle” ein modernes Sensorgerät im Angebot das eine kontinuierliche Glukosemessung vornimmt.

Roche hat sich z.B. über den US-Medizintechnikhersteller Senseonics Rechte an dem neuen Eversense-System gesichert. Das soll (gemäß Roche) das erste System auf dem Markt sein mit einem Langzeit Sensor. Ein Sensor der bis zu 90 Tage hält. Das System ist bereits CE-zertifiziert.

Trivia: Was du sonst noch über das Blutzucker messen ohne stechen wissen solltest

Zu den neuen Methoden der Blutzuckermessung zählt die Messung über Licht. Man strahlt Licht auf die Haut und misst danach die Eigenschaften des zurück gestrahlten Lichtes.

Diese verändern sich bei unterschiedlichen Zuckerkonzentrationen in der Haut. Man nennt diese Messung: Optische Glukose-Sensoren-Spektroskopie.

Blutzucker messen ohne stechen ist nicht nur eine gute Möglichkeit für Menschen sondern könnte auch für dein Haustier (z.B. ein an Diabetes erkrankter Hund) eine Alternative darstellen.

Welche bekannten Bücher gibt es über Diabetes und Blutzucker?

Einige beliebte Bücher erscheinen in immer wieder neuen Auflagen. Hier ein paar Beispiele:

Bücher zur Erklärung / Lebensweise

  • “Gut Leben mit Diabetes Typ 2 – So erhalten Sie Ihre Lebensqualität, Arthur Teuscher, Trias Verlag, aktualisiert 2016
  • “Gut leben mit Typ-1-Diabetes, Arbeitsbuch zur Basis-Bolus-Therapie”, R. Jäckle, R. Schrader, A. Hirsch, M. Dreyer, Urban & Fischer Verlag, aktualisiert 2016
  • “Diabetesbuch für Kinder. Diabetes bei Kindern ein Behandlungs- und Schulungsprogramm”, Autoren: Karin Lange et al. Kirchheim, aktualisiert 2017

Bücher zur Ernährung / Sport

  • “Die Ernährungs-Docs-Diabetes. Mit der richtigen Ernährung Diabetes vorbeugen und heilen”, Drs. M. Riedl, A. Fleck, J. Klasen, 2017
  • “Diabetes und Sportfibel. Mit Diabetes weiterlaufen”, Ulrike Thurm, Bernhard Gehr”, Kirchheim,  2018
  • “Das große Diabetes Kochbuch: schmackhafte und einfache Rezepte für Diabetes Typ I und Diabetes Typ II”, Matthias Schweiger, Copyright M. Schweiger, 2018

Wie hoch darf der Blutzuckerwert sein?

Der Blutzucker wird entweder in mg/dl (Milligramm/Deziliter) oder in Milli Moleküle/Liter (mmol/l) angegeben.

Will man einen Blutzuckerverlauf der letzten 6-10 Wochen messen geschieht dies in einem Langzeitzuckertest mittels dem sogenannten Hämoglobin-Wertes (HbA1c). Da sich der Blutzucker an das Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) bindet kann man eine Aussage treffen.

Blutzuckerwert bei einem gesunden erwachsenen Menschen

Vor dem Essen (nüchtern) 1,5 – 2 h nach dem Essen
(zwischen 60 – 100 mg/dl ) bzw. 3,3 – 5,5 mmol/l (90-140 mg/dl) 5,0 -7,8 mmol/l

Blutzuckerwert (Erwachsener) weist auf Diabetes hin

Vor dem Essen (nüchtern) 1,5 – 2 h nach dem Essen
über 7,0  mmol/l über 11,1

Blutzuckerwerte Kinder Normalwerte

vor dem Essen (nüchtern) 1,5 – 2 h nach dem Essen
bzw. 3,6 – 5,6 mmol/l maximal 4,5 – 7,0 mmol/l

Unter- /Überzucker bei Kindern und Jugendlichen liegt vor wenn (nüchtern):

Unterzucker Überzucker
weniger als 4,0 mmol/l über 13,3 mmol/l

Je nach Grad der Unterzuckerung müssen sofort Maßnahmen eingeleitet werden:

  • Schnellen Zucker in Form von Kohlenhydraten zuführen (Cola, Traubenzucker, Banane, etc.)
  • Stabile Seitenlage bei Bewusstlosigkeit und Notarzt informieren
  • Glukagon spritzen (Gegenteil von Insulin)
  • Nichts trinken (Erstickungsgefahr)

Bei einer Überzuckerung:

  • Sehr viel trinken
  • Nicht einschlafen
  • Notarzt
  • Ruhe
  • Insulin spritzen

Wie viele Menschen in Deutschland leiden an Diabetes?

In Deutschland leiden ca. 6,7 Millionen Menschen an Diabetes mellitus. Davon leiden ca. 95 Prozent an Diabetes Typ 2. Die Zahl steigt zunehmend und die Betroffenen werden immer jünger.

Weitere Zahlen und Fakten:

  • In den letzten 25 Jahren ist die Zahl der Diabetes Patienten um mehr als ein Drittel gestiegen.
  • Jedes Jahr kommen ca. 300.000 neue Diabetes Betroffene hinzu.
  • Zugleich rechnet die Diabetesgesellschaft mit einer Dunkelziffer von ca. 2 Millionen.

Fazit

Blutzuckermessgeräte sind für Diabetiker ein wichtiges Kontrollinstrument. Sie zeigen lebensgefährlichen Unter- oder Überzuckerung rechtzeitig an.

Du solltest überlegen welches Blutzuckermessgerät am besten zu deiner Lebenssituation passt. Informiere dich rechtzeitig bei deiner Krankenkasse welches Gerät sie bezuschusst bzw. für welches sie die kompletten Kosten übernimmt.

Die neuesten Entwicklungen der Medizin erleichtern Diabetikern das Leben. (Bildquelle: pixabay.com / Myriams-Fotos)

Die moderne Diabetes Technologie entwickelt sich ständig weiter. Vermutlich werden Blutzuckermessungen ohne Blutprobe künftig noch eine bedeutendere Rolle spielen. Dadurch fällt auch das ständige und oft schmerzhafte Stechen weg.

Weiterführende Literatur: Quellen und interessante Links

[1] https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/diabetes/article/969464/diabetes-zukunft-gehoert-sensorischen-zuckermessung.html

[2] https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/praevention/gesundheitsgefahren/diabetes.html

[3] https://www.diabetesde.org/ueber_diabetes/was_ist_diabetes_/diabetes_in_zahlen

[4] https://www.aok.de/pk/bw/inhalt/den-blutzucker-im-blick-4/

[5] https://www.diabetesde.org/system/files/documents/gesundheitsbericht_2018.pdf

[6] https://www.mediclin.de/Zielgruppen/P-A/Patienten-und-Angehoerige/Im-Fokus/Diabetes/Diabetes-bei-Kindern-und-Jugendlichen-A-Z.aspx

[7] https://flexikon.doccheck.com/de/Blutzuckermessung

[8] https://hilfsmittel.gkv-spitzenverband.de/home.action

[9] https://www.diabsite.de/wegweiser/lesen/buecher.html

[10] https://www.forum.diabetesinfo.de/forum/index.php?topic=13823.0

Bildnachweise: pixabay.com / stevepb

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