
Die Antibabypille, auch als „die Pille“ bekannt, gilt als eine der beliebtesten Verhütungsmethoden weltweit. Oftmals wird sie standardmäßig verschrieben und viele Frauen sind sich nicht über das vielfältige Angebot an Alternativen bewusst. Darüber hinaus ist die Pille für einige Frauen nicht die perfekte Lösung, weil jeder Körper individuelle Bedürfnisse hat und andre Reaktionen zeigen.
Deshalb möchten wir gerne im Folgenden vorstellen, welche Alternativen existieren und für wenn sich diese idealerweise eignen. Dabei werden wir uns, insbesondere auf hormonfreie Optionen fokussieren. Allerdings ist immer zu bedenken, dass Verhütung ein sehr persönliches und individuelles Thema ist und jeder selber entscheiden muss, welche Methode am besten zu seinem Körper passt.
Inhaltsverzeichnis
Das Wichtigste in Kürze
- Obwohl die Antibabypille als sehr populäres Medikament, zur Verhinderung von Schwangerschaften genutzt wird, hat sie einige Nebenwirkungen. Diese können von kleineren Beschwerden, wie Kopfschmerzen oder Gewichtszunahme bis zu einem erhöhten Thrombose- oder Blutkrebsrisiko reichen.
- Aufgrund dessen ist die hormonelle Verhüttung mit der Pille nicht ideal für jede Frau. Es gibt zahlreiche hormonfrei Alternativen, wie beispielsweise: Kupferspirale, Kalendermethode, Temperaturmessung oder Kondome. Die Methoden sind dabei sehr verschieden in der Anwendung und variieren im Schutzfaktor.
- Welche Alternative dabei besonders gut ist, hängt immer von der Frau ab und verschiedenen Faktoren wie: Alter, Vorerkrankungen und die Reaktion des Körpers. Es muss individuell und eventuell in Absprache mit einem Arzt oder Gynäkologen entschieden werden, welche Variante am besten zu einem passt.
Definition: Was sind Alternativen zur Pille?
Die Antibabypille ist ein sehr beliebtes Medikament, welches primär den Zweck der Verhütung erfüllt. Es handelt sich dabei um eine kleine Tablette, welche oral über eine längere Periode eingenommen wird. Die Pille verhindert eine Schwangerschaft, indem sie durch künstliche Geschlechtshormone den Eisprung der Frau verhindert. (1)
Alternativen zur Pille beschreiben alle anderen Präparate, Methoden oder Medikamente, welche primär als Verhütungsmittel verwendet werden. Meistens, wenn Alternativen zur Pille diskutiert werden, sprechen wir über hormonfreie Optionen, weil nur diese nicht die gleichen Nebenwirkungen hervorrufen.
Hintergründe: Was du über Alternativen zur Pille wissen solltest
Damit du einen fundierten Überblick über den Bereich Verhütung und Alternativen zur Pille bekommen kannst, haben wir im Folgenden nochmals alle relevanten Hintergrundinformationen und Details zusammengefasst.
Wir haben alle wichtigen Fragen beantwortet, damit wir eventuelle Probleme oder Sorgen rund um das Thema klären können.
Warum sollte man auf Alternativen zur Pille umsteigen?
Allerdings ist es essenziell, auch die Nachteile der Antibabypille in Betracht zu ziehen, weil die Nebenwirkungen teilweise erhebliche Folgen für die psychische oder physische Gesundheit der Frau haben können.
Die negativen Nebenwirkungen könnten, inkludieren:
- Übelkeit mit teilweise Erbrechen (2)
- Gewichtszunahme besonders bei einer hohen Dosierung der Hormone (2)
- Psychische Beeinträchtigungen wie depressive Verstimmungen oder Stimmungsschwankungen (3)
Bei diesen Nebenwirkungen handelt es sich meistens um weniger gefährliche Begleiterscheinungen, welche auch ungefähr 3 Monate nach Einnahmebeginn wieder verschwinden können.
Das Thrombose Risiko ist 2,97-mal so hoch durch die Einnahme der Pille aufgrund der beinhalteten Hormone.
Sollte das allerdings nicht der Fall sein und die Nebenwirkungen als sehr unangenehm wahrgenommen werden, so sollte man sich auch nach einer Alternative umsehen. Neben den weniger gefährlichen Nebensymptomen gibt es auch jene, welche sehr ernst zu nehmen sind.
Die ernsten Nebenwirkungen könnten, inkludieren:
- Das Thrombose Risiko ist durchschnittlich 2,97-mal so hoch durch die Einnahme der Pille aufgrund der beinhalteten Hormone (4)
- Das Risiko für verschiedene Krebsarten könnte sich erhöhen (5) (6)
- Abbau des Knochengewebes (7)
Auch wenn diese Nebenwirkungen deutlich seltener auftreten, ist es wichtig, dass Frauen darüber informiert sind, bevor sie sich dazu Entscheiden, die Pille zu nehmen. Allerdings kann es auch sein, dass wenige oder gar keine ungewollten Nebenerscheinungen auftreten. Darüber hinaus kann man durch gewisse Ergänzungsprodukte gegen Nebensymptome ankämpfen, so können Vitamin D3 Tabletten dazu beitragen, Knochengewebe aufzubauen.
Wo ist der Unterschied zwischen hormoneller und hormonfreier Verhütung?
Dabei kommt es in den meisten Fällen zu einer dualen Wirkung zwischen dem Hormon Östrogen, welches den Eisprung verhindert, und Gestagen, welches die Spermien daran hindert, in die Gebärmutter einzudringen. Verschiedene Verhütungsmethoden zählen zu der hormonellen Verhütung, darunter: Antibabypille, Minipille, Verhütungspflaster oder der Vaginalring.
Hormonfreie Verhüttung kommt ganz ohne die Verwendung von Gestagen und Östrogen aus und damit auch ohne die oben genannten Nebenwirkungen. Aufgrund dessen kann sie eine attraktive Option für Frauen darstellen, welche entweder unter Vorerkrankungen leiden, negative Erfahrungen mit der Pille gemacht haben oder Angst vor eventuellen Nebensymptomen haben.
Wie wirksam sind Alternativen zur Pille?
Die folgende Tabelle kann dir dabei helfen, dir einen Überblick über die Sicherheit der verschiedenen hormonfreien Verhütungsmethoden zu verschaffen. Dabei wird der Pearl-Index zur Einstufung herangezogen. Der Pearl-Index beschreibt die ungewollten Schwangerschaften, welche trotz Anwendung einer gewissen Verhütungsmethode entstehen. (8)
Hormonfreie Verhütungsmethoden | Schwangerschaften |
---|---|
Coitus interruptus | 4 – 18 |
Billingsmethode | 14 |
Diaphragma (inkl. Spermien-abtötende Creme) | 1-20 |
Kalendermethode | 9 |
Kondom | 2-12 |
Kondom für die Frau | 5-25 |
Kupferspirale | 0,3-0,8 |
Symptothermale Methode | 0,4-1,8 |
Temperaturmethode | 0,8-3 |
Verhütungscomputer | 6 |
Aus der oberen Tabelle wird deutlich, dass es teilweise sehr große Unterschiede in der Sicherheit der verschiedenen Methoden gibt. Es gilt zu beachten, dass eine richtige Anwendung die Sicherheit verbessern kann. Außerdem kann durch eine Kombination der verschiedenen Maßnahmen der Empfängnisschutz erhöht werden.
Wie setzte ich die Pille richtig ab?
Bevor man die Pille absetzt, sollte man unbedingt mit seinem Gynäkologen oder Arzt sprechen.
Bevor man die Pille absetzt, sollte man unbedingt mit seinem Gynäkologen oder Arzt sprechen, weil diese Entscheidung nicht leichtfertig getroffen werden sollte. Grund hierfür ist, dass die Möglichkeit einer Thrombose erhöht werden könnte, besonders wenn man die Pille bereits in den ersten 6 bis 12 Monaten absetzt. (3) (9)
Alternativen zur Pille: Die besten Tipps & Tricks um die ideale Verhütungsmethode zu finden
Es gibt ein großes Angebot an Alternativen zur Pille, welche Option dabei besonders geeignet ist, für dich musst du allerdings selbst entscheiden. Verschiedene Faktoren wie dein Körper, Vorgeschichte, Erkrankungen und Bedürfnisse spielen dabei eine wichtige Rolle. Im Folgenden möchten wir dir gerne einen fundierten Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten geben.
- Die Kupferspirale
- Die Kalendermethode
- Der Verhütungscomputer
- Die Temperaturmessung
- Die Billings-Methode
- Die symptothermale Methode
- Das Kondom
Die Kupferspirale
Bei der Kupferspirale handelt es sich um einen T-förmigen Körper aus Eisen, welcher sehr flexible ist. Das obere Ende wird dabei mit der Gebärmutter verankert. Die Kupferspirale schützt vor ungewollten Schwangerschaften durch den hohen Kupfergehalt.
Die Spermien leben deutlich kürzer und falls sie noch aktiv sind, können sie die Gebärmutter zwar befruchten, sich allerdings nicht einnisten. Das Kupfer verändert auch den Schleim des Gebärmutterhalses und das Sekret. Nachdem die Kupferspirale eingesetzt wurde, hält sie für drei bis sieben Jahre.
Die Kupferspirale wird sehr häufig nach der Schwangerschaft eingesetzt, aber sie ist auch aufgrund der oben genannten Vorteile eine sehr interessante Alternative für Frauen aller Altersgruppen.
Natürlich kann eine stärkere Periode unangenehm sein, besonders wenn man während seiner Regelblutung sich aktiv betätigen möchte. Eine gute Lösung hierfür könnte Funktionsunterwäsche darstellen, weil diese Flüssigkeiten sehr schnell einzieht und feuchtigkeitsresistent ist.
Die Kalendermethode
Für die Kalender Methode werden die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage einer Frau betrachtet. Diese können anhand der Periode errechnet werde. Die fruchtbaren Tage begrenzen sich auf nur ungefähr fünf bis sechs Tagen vor dem Eisprung.
Geschlechtsverkehr ist bei dieser Methode also nur an unfruchtbaren Tagen möglich, also während der Zeitspanne zwischen dem Eisprung und der Regelblutung.
Es ist wichtig für diese Methode, seinen Körper sehr gut zu kennen, um möglichst sicher zu bleiben. Natürlich kann man an den fruchtbaren Tagen bei Unsicherheit noch zusätzlich verhütet werden. Bei den Unfruchtbaren muss noch zusätzlich mit beispielsweise einem Kondom verhüten.
Der Verhütungscomputer
Der Verhütungscomputer hilft dabei, die oben erläuterte Methode noch mal zu vereinfachen und zu optimieren. Es gibt dabei zwei verschiedene Varianten des Verhütungscomputers, zum einen der Temperaturcomputer, welcher die Aufwachtemperatur misst, und zum andern der Hormoncomputer, welcher den Hormonspiegel im Urin misst. Dadurch lassen sich die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage akkurater und zuverlässiger bestimmen.
Obwohl der Verhütungscomputer eine erheblich größere Sicherheit bittet im Vergleich zur Kalendermethode, ist die Möglichkeit von unregelmäßigen Zyklen zu beachteten. Allerdings ist diese Methode für Frauen, die ihren Körper kennen und einen regelmäßigen Zyklus haben, zu empfehlen.
Die Temperaturmessung
Auch die Temperaturmethode zielt darauf ab, den natürlichen Zyklus der Frau auszunutzen. Damit es leichter festzustellen ist, wann man einen Eisprung hat, misst man deshalb bei dieser Methode täglich die Temperatur.
Zur Auswertung wird die Aufwachtemperatur berücksichtigt. Steigt die Temperatur jeden Tag stetig an, dann befindet man sich in der Phase des Eisprungs. Danach bleibt die Temperatur konstant auf diesem Level bis zur nächsten Periode.
Auch wenn die Temperaturmessung eine komplett hormonfreie und natürliche Option darstellt, sind einige Faktoren zu beachten. Denn das Ergebnis kann sehr leicht durch Einflüsse wie: Stress, Erkrankungen, Medikamente oder Alkohol verändert werden. Deshalb empfiehlt sich diese Alternative nur in Kombination mit einer anderen.
Die Billings-Methode
Auch die Billingsmethode zielt auf die genaue Feststellung des Eisprungs ab. Sofern keine Genitalinfektion vorliegt, kann die Farbe und die Konsistenz des Zervixschleims, der Schleim, welcher während des Zyklus austritt, untersucht werden. Der Zervixschleim äußert sich einige Tage vor dem Eisprung und ist vergleichsweise flüssiger, klarer und fadenziehend.
Alleine angewandt ist diese Methode unsicher, aber in Kombination mit einer anderen Verhütungsmethode kann sie sehr effektiv sein. Besonders hilfreich ist hier die genauere Bestimmung des Eisprungs.
Die symptothermale Methode
Diese Verhütungsmethode ist eine Kombination aus den bereits oben angeführten Methoden der Kalendermethode, der Temperaturmethode und der Billings-Methode. Zusätzlich wird zu den drei bereits beschriebenen Methoden noch der Gebärmutterhals begutachtet.
Während der fruchtbaren Tagen ist dieser im Vergleich zu den unfruchtbaren Tagen: weich, leicht geöffnet und ein bisschen weiter oben als gewöhnlich.
Durch die Kombination verschiedener Verhütungsoptionen gelingt hier eine besonders sichere, aber natürliche Verhüttung. Natürlich benötigt man auch ein wenig Zeit, um sich einzugewöhnen und seinen Körper richtig kennenzulernen.
Das Kondom
Obwohl das Kondom eine sehr bekannte Möglichkeit der Empfängnisverhütung darstellt, so ist es weniger, bliebt im Vergleich zu hormonellen Alternativen, wie beispielsweise der Pille.
Kondome für Männer
Immer wieder kommt es zu Diskussionen, welcher Part in heterosexuellen Beziehungen für die Verhüttung verantwortlich ist. Kondome sind eine Option für Männer, welche auch viele Vorteile hat. Das Kondom wird dabei über den erregten Penis des Mannes gestülpt und verhindert so, dass Spermien in die Vagina eindringen.
Damit der Nachteil von weniger intensiven Geschlechtsverkehr minimiert wird, empfiehlt sich auch das Trainieren des Beckenbodens, was zahlreiche Vorteile für Männer und Frauen hervorrufen kann.
Kondome für Frau
Auch wenn viele bei Kondomen nur an die Version für Männer denken, so gibt es auch eine Option für Frauen. Bei Kondomen für Frauen handelt es sich um ein mit zwei Ringen ausgestattetes Kondom, welches aus reißfesten Kunststoff besteht.
Der erste und größere Ring wird an den Schamlippen platziert, während der zweite in die Scheide eingeführt wird. Aus diesem Grund kommen die Spermien niemals direkt in die Scheide.
Besonders vorteilhaft ist an beiden Versionen von Kondomen, dass sie vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützen. Gerade bei unbekannten Geschlechtspartner können Kondome deshalb unabdinglich sein. Diesen positiven Aspekt bittet sonst keine andere hormonfreie oder hormonelle Verhütungsmethode.
Das allgemeine Argument gegen Kondome des weniger intensiven Sex kann durch die nicht so bekannte Version des Frauenkondoms oder durch Beckenboden Training ausgeglichen werden.
Fazit
Abschließend lässt sich sagen, dass die Pille eine gute Option für Frauen darstellen kann, welche unter Menstruationsbeschwerden leiden und deren Körper die künstlichen Hormone gut annimmt. Auf der anderen Seite können die Nebenwirkungen wie: Kopfschmerzen, Übelkeit, psychische Verstimmungen auch als sehr unangenehm wahrgenommen werden. Besonders, wenn es sich um ernstere Nebenwirkungen wie Thrombose handelt.
Die Anzahl an Alternativen ist dabei sehr hoch und unterschiedlich. Es wird allerdings deutlich, dass es genug hormonfreie Optionen gibt, welche sich den individuellen Bedürfnissen von Frauen anpassen.
Natürlich können diese auch immer miteinander kombiniert werden, um beispielsweise den Schutzfaktor zu maximieren. Aus diesem Grund sind hormonfreie Alternativen der Pille gleich zu setzten, obwohl diese bis jetzt noch weniger populär sind.
Bildquelle: fotum/ 123rf
Einzelnachweise (9)
1.
www.apotheken-umschau.de: Verhütung: Die Pille
Quelle
2.
www.gesundheit.gv.at: Die Pille ist nicht nebenwirkungsfrei.
Quelle
3.
www.spiegel.de: Was die Pille mit dir macht – und was passiert, wenn du sie absetzt
Quelle
4.
Vinogradova Y, Coupland C, Hippisley-Cox J. Use of combined oral contraceptives and risk of venous thromboembolism: nested case-control studies using the QResearch and CPRD databases. BMJ. 2015 May 26;350:h2135. doi: 10.1136/bmj.h2135. PMID: 26013557; PMCID: PMC4444976.
Quelle
5.
Harris NV, Weiss NS, Francis AM, Polissar L. Breast cancer in relation to patterns of oral contraceptive use. Am J Epidemiol. 1982 Oct;116(4):643-51. doi: 10.1093/oxfordjournals.aje.a113447. PMID: 7137151.
Quelle
6.
Vessey M, Yeates D. Oral contraceptive use and cancer: final report from the Oxford-Family Planning Association contraceptive study. Contraception. 2013 Dec;88(6):678-83. doi: 10.1016/j.contraception.2013.08.008. Epub 2013 Sep 2. PMID: 24090961.
Quelle
7.
www.osteoporose.de: Erhöhtes Osteoporose-Risiko durch Antibabypille
Quelle
8.
www.profamilia.de: Pearl-Index der einzelnen Verhütungsmethoden
Quelle
9.
www.womenshealth.de: Worauf sollte ich achten, wenn ich die Pille absetze?
Quelle